Eine Umfrage ist ein mächtiges Werkzeug, um Einblicke in die Zufriedenheit und Bedürfnisse der Mitarbeitenden zu erlangen. Durch das Sammeln von Feedback zu den gegenwärtigen Herausforderungen im Wissensmanagement, kannst du erkennen, welche Aspekte priorisiert werden sollten und kannst diese Erkenntnisse in deine auf Partizipation basierende Wissensmanagement-Strategie einfließen lassen.
Aber wie genau funktioniert das?
Einfach gesagt: Du formulierst gezielte Aussagen. Diese Aussagen sind darauf ausgelegt, die verschiedenen Aspekte des Wissensmanagements in deiner Organisation zu beleuchten und werden von den Mitarbeitenden mithilfe einer Skala bewertet.
Das Feedback zu Aussagen wie:
- “Ich fühle mich ermutigt und unterstützt, mein Wissen mit anderen zu teilen.” oder
- “Ich weiß, welche Person oder welches Team in der Organisation welches Wissen hat.”
kann aufschlussreiche Einblicke liefern.
Besonders aus Sicht des Changemanagements ist eine solche Umfrage ein äußerst wertvolles Instrument, da es ermöglicht, die Mitarbeitenden aktiv in den Veränderungsprozess einzubeziehen und ihnen eine Stimme zu geben. Dies kann dazu beitragen, Widerstände gegen Veränderungen zu minimieren und die Akzeptanz von neuen Wissensmanagement-Initiativen zu fördern.
Aber wie kannst du sicherstellen, dass die getroffenen Maßnahmen tatsächlich erfolgreich sind?
Hier kommt die Umfrage erneut ins Spiel! Wiederhole die Umfrage nach einiger Zeit, um den Fortschritt zu messen und wenn nötig, Justierungen vorzunehmen. So stellst du sicher, dass deine Wissensmanagement-Strategie nicht nur auf dem “Papier” gut aussieht, sondern tatsächlich funktioniert.
Tipps zur Durchführung solcher Umfragen
- stelle Fragen zu allen Bereichen des Wissensmanagements
- orientiere dich hierbei zum Beispiel an dem Wissensgarten-Modell nach Vollmar
- überfrachte die Umfrage nicht, damit die Beteiligung möglichst hoch ist (zwischen 10 und 15 Aussagen/Fragen reichen aus)
- führe die Umfrage anonym durch
- erhebe (wenn sinnvoll) lediglich die Abteilungszugehörigkeit, um Maßnahmen gezielter platzieren zu können
- denke daran, den Betriebsrat oder Personalrat rechtzeitig zu unterrichten (§ 80 Abs. 2 Satz 1 BetrVG)
- auch der Datenschutz muss vor der Durchführung berücksichtigt werden
- Likert-Skala als Antwortmöglichkeit für Zustimmung oder Zufriedenheit verwenden
- Beispiel: volle Zustimmung (1), Zustimmung (2), leichte Zustimmung (3), leichte Ablehnung (4), Ablehnung (5), volle Ablehnung (6)
- im Idealfall ohne neutralen Wert (wie oben dargestellt)
- nach der Umwandlung der Likert-Skalen-Daten in numerische Werte (volle Zustimmung = 1, volle Ablehnung = 6 usw.) lässt sich der Median einfach berechnen, um zu entscheiden, ob Maßnahmen abgeleitet werden sollten
- bevor die Umfrage an die gesamte Belegschaft versandt wird, sollte mindestens ein Probelauf mit einer Testgruppe durchgeführt werden
- lass die Gruppe hierbei vor allem auf die Formulierung der Fragen achten und prüfe, ob sie diese wie gewünscht interpretiert
Grafik via ChatGPT/DALL-E 3 generiert.